Migration und Integration: Der Beitrag beruflicher Bildung
Forenverantwortliche: Katharina Kanschat
Jede fünfte Bürgerin beziehungsweise jeder fünfte Bürger in Deutschland hat eine Zuwanderungsgeschichte und mehr als die Hälfte dieser Personengruppe sind deutsche Staatsbürger. In der jungen Generation ist kulturelle Vielfalt Teil der täglichen Realität in Schule, Ausbildung und Beruf. In der Gruppe der Unternehmer/-innen sind Zugewanderte ebenfalls stark vertreten: Jede/-r fünfte Firmengründer/-in in Deutschland hat ausländische Wurzeln. Zudem haben seit 2015 hunderttausende Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Bedrohung Schutz in Deutschland gesucht. Dies ist der Hintergrund für die Diskussionen im Forum über die Herausforderungen und Chancen der Integration in berufliche Bildung. Dabei werden der aktuelle Stand der Forschung wie auch gelungene Initiativen und Projekte vorgestellt. Mit Blick auf die Praxis steht dabei die Frage im Vordergrund, welche Instrumente und Maßnahmen in den Kommunen, Betrieben und in den Schulen, kurz im gesamten Bildungssystem, die Integration von Zugewanderten verbessern und fördern.BWP
Themenblock 1: Migration und Integration erforschen
Einführung und Moderation
Katharina Kanschat, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Geflüchtete auf dem Weg in eine berufliche Ausbildung – Erfolgsfaktoren und Unterstützungsbedarfe
„Berufsorientierung soll jugendlichen Geflüchteten die Chance geben, ihre Potenziale für ihren Bildungs- und Berufsweg zu nutzen.“
Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey
Engagement von Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen – Herausforderungen und Erfolgsfaktoren
Dirk Werner, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW)
„Die Berufsbildung ist für die Integration von Geflüchteten in Europa von großer Bedeutung.“
Dr. Junmin Li
Berufsbildung und Migration: Welchen Beitrag leistet die Anerkennung beruflicher Abschlüsse beim Konzept der qualifizierten Zuwanderung? Ein Blick nach Übersee.
Die Situation der Flüchtlinge in Deutschland hängt in entscheidendem Maß von ihrer Integration in Bildung und Beschäftigung ab. Die hierzu geschaffenen rechtlichen, finanziellen und institutionellen Rahmenbedingungen gilt es nun mit Leben zu füllen. Welche Anforderungen stellen sich vor diesem Hintergrund an Institutionen und Akteure der Berufsbildung? Und welchen Beitrag können sie leisten, damit Flüchtlinge entsprechend ihren schulischen und beruflichen Qualifikationen gefördert und in die Gesellschaft integriert werden? Dazu finden Sie in dieser BWP-Ausgabe – hier zum kostenlosen Download – Hintergrundinformationen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis.
Stephanie Matthes ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich „Berufsbildungsangebot und -nachfrage / Bildungsbeteiligung“ am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Sie leitet ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziertes Projekt zum Aufbau einer Daten- und Informationsbasis für eine regelmäßige Berichterstattung zum Thema „Integration Geflüchteter in Ausbildung und Arbeit“ (InGAA) und ist beteiligt an der Durchführung und Auswertung der BA/BIBB-Migrationsstudie 2016 sowie der Vorbereitung der BA/BIBB-Fluchtmigrationsstudie 2018.
Ihre weiteren Arbeitsschwerpunkte am BIBB liegen in den Bereichen der Ausbildungsmarkt- und Berufswahlforschung. Im Rahmen ihrer Anfang 2018 an der Universität Bonn eingereichten Dissertation beschäftigt sie sich mit der Frage, warum bestimmte Berufe im Berufsfindungsprozess von Jugendlichen ausgeschlossen werden.
Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey
Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, * 1962, Diplom-Sozialwissenschaftlerin
Studium der Politikwissenschaft mit den Nebenfächern Rechts- und Wirtschaftswissenschaft in Mainz, Rennes (Frankreich) und Duisburg; Promotion zum Thema „Kooperation in der lokalen Arbeitsmarktpolitik“
1987 - 1989 Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung und politischen Jugendbildungsarbeit
Seit 1989 Forschungstätigkeit am Institut Arbeit und Technik (IAT); 2007 Überleitung an das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen
Seit 2003 Aufbau und Leitung der Forschungsabteilung „Bildung und Erziehung im Strukturwandel“ (BEST) am IAT bzw. IAQ
2009 Habilitation in Politikwissenschaft zum Thema „Steuerung und Organisation in der Jugendhilfe“ (Universität Duisburg-Essen)
Abteilung: Initiativen für die Berufsbildung
Arbeitsbereich: Stärkung der Berufsbildung, Bildungsketten
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration
Forschungsthemen / Arbeitsschwerpunkte
Umsetzung von Förderprogrammen der regionalen Strukturentwicklung im Bereich Ausbildung und Migration aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds;
Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von Selbstständigen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund;
Stärkung der Eltern mit Migrationshintergrund bei der Berufsorientierung ihrer Kinder.
Beruflicher Werdegang
Seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin im BIBB
Studium der Germanistik und Pädagogik an der Universität Trier
Dr. Junmin Li
Akademische Rätin a. Z. am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpädagogik der Universität zu Köln.
studierte von 2006 bis 2011 Wirtschaftspädagogik an der Universität zu Köln,
promovierte von 2012 bis 2017 zum Thema des Policy-Transfers von deutschen Evaluationskonzepten der Berufsbildung nach China am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpädagogik bei Herrn Prof. Matthias Pilz an der Universität zu Köln.
ist seit 2012 am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpädagogik der Universität zu Köln zuerst als wissenschaftliche Mitarbeiterin und seit 2018 als akademische Rätin tätig,
forscht in den Bereichen
International Vergleichende Berufsbildungsforschung mit dem Schwerpunkt Europa und Asien,
Schulentwicklungsforschung,
Evaluationsforschung,
Aufgabendidaktik.
Dr. Christiane Eberhardt
Christiane Eberhardt ist seit 1993 im Bundesinstitut für Berufsbildung beschäftigt. Seit 2008 arbeitet sie im Arbeitsbereich „Grundsatzfragen Internationalisierung/Monitoring von Berufsbildungssystemen“ bzw. „Berufsbildung im internationalen Vergleich, Forschung und Monitoring“. Ihre Arbeit ist gleichermaßen von Forschung (gegenwärtig zur Anerkennung beruflicher Qualifikationen in ausgewählten Ländern sowie zur Ausbildungsqualität in Betrieben), Beratung (2013-2015 zur Modernisierung der Berufsbildung in der Ukraine im Rahmen eines Twinning-Projektes) und Entwicklung (u.a. durch eine Vielzahl von Referenzprojekten zum Thema ECVET) geprägt. Hierbei stehen Fragen der Anerkennung/Anrechnung von (beruflichen) Lernleistungen, der Steuerung von Berufsbildungssystemen, von Sozialem Dialog und zur Transferproblematik thematisch im Mittelpunkt ihrer Arbeit.
Dipl.-Päd. Yvonne Salewski
Dipl.-Päd. Yvonne Salewski, geb. 17.10.1977
Geschäftsführerin Ausbildung im Verbund pro regio e.V.
Projektleiterin der KAUSA Servicestelle Hannover (01.05.2016-30.04.2019)
Schwerpunkte: Expertise in den Bereichen Bildung und Ausbildung, interaktive Ausstellungen, Ausbildungsberatung für kleine und mittlere Unternehmen sowie Jugendliche, Projektmanagement und Konzeptentwicklung an Schnittstellen zwischen Wirtschaft, Bildung und Kultur.
Ausbildung im Verbund pro regio e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und Zusammenschluss von aktuell 22 Unternehmen und Kommunen. Ziel des seit 2001 bestehenden Vereins ist es, zur Verbesserung der Ausbildungssituation in der Region Hannover beizutragen. Wir unterstützen Unternehmen bei der Suche nach Bewerber/innen und behörlichen Formalitäten. Darüber hinaus haben wir zahlreiche Projekte, Veranstaltungen, Filme, Ausstellungen, Messen und Workshops mit Unternehmen, Schulen und anderen Partnern umgesetzt, um die Vorteile und Chancen aufzuzeigen, die die duale Ausbildung bietet. Mit unserer KAUSA Servicestelle sind wir eine von rund 30 Servicestellen bundesweit, die daran arbeitet, die Ausbildungsbeteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund zu erhöhen – sowohl auf Seite der Unternehmen als auch auf Seite der Jugendlichen. Mehr Informationen finden Sie hier: www.proregioev.de.