Gesundheit und Pflege: Perspektiven für die berufliche Bildung

Forenverantwortlicher: Anita Milolaza / Torben Padur

Mit dem Pflegeberufegesetz wird eine neue generalistische Pflegeausbildung eingeführt. Sie ermöglicht, nach der Ausbildung in allen Versorgungsbereichen zu arbeiten – in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege. Die neuen Ausbildungsgänge starten im Jahr 2020. Zu Beginn des Forums wird nach einem Impulsvortrag zur Zukunft der Pflege und der damit wachsenden Bedeutung dieses Beschäftigungsfeldes der Stand der Umsetzung der neuen Pflegeausbildung vorgestellt und mit konkreten Praxisbeispielen unterlegt.

Auch die Gesundheitsberufe unterliegen einem starken Wandel und gewinnen zunehmend an Bedeutung. Der Einfluss digitaler Technologien auf organisationale Prozesse und die Interaktion von Fachkräften mit Kunden nimmt auch in diesem Berufsfeld zu. Ausgehend von einem einführenden Vortrag zu Weiterbildungsansätzen in diesem Beschäftigungsfeld werden am zweiten Tag ausgewählte Praxisbeispiele zur Digitalisierung in Gesundheitsberufen vorgestellt. Abgerundet wird das Forum durch eine Podiumsdiskussion, in der aktuelle und künftige Herausforderungen und Perspektiven für die berufliche Bildung im Gesundheits- und Pflegebereich diskutiert werden.BWP

Themenblock 1: Die neue Pflegeausbildung

Einführung und Moderation

Gunther Spillner, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Die neue Pflegeausbildung – Vorstellung der Geschäftsstelle im BIBB

Claudia Böcker, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Erasmus+-Projekte: HC-EU (HealthCareEurope)

Claudia Ball, Dekra Akademie GmbH

„Vergleichbarkeit und Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen ist essentiell, um die Mobilität von Fachkräften zu unterstützen.“
Claudia Ball

Ein modularisiertes transnationales Bildungskonzept zur Qualifizierung in der Versorgung junger pflegebedürftiger Menschen

Prof. Dr. Barbara Knigge-Demal, Fachhochschule Bielefeld

Themenblock 2: Umsetzungsbeispiele in der Aus- und Weiterbildung

Einführung und Moderation
Kurzfilm aus Praxisprojekten (EPICSAVE)

Barbara Hemkes, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Bildungswissenschaftliche Grundlegung einer zeitgemäßen Weiterbildungskultur in Einrichtungen der regionalen Altenhilfe

Prof. Dr. Ulrike Buchmann, Universität Siegen

Duale Studiengänge im Bereich Pflege/Gesundheit

Prof. Dr. Christa Büker, Fachhochschule Bielefeld
Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck, Fachhochschule Bielefeld

Digitalisierung im Gesundheitshandwerk

Claudia Böcker, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

„Die Arbeitsaufgaben in Gesundheitshandwerken werden zunehmend in digitaler Form umgesetzt oder zumindest unterstützt. Dies lässt sich aber nicht als Verdrängung, sondern eher als Ergänzung interpretieren.
Claudia Böcker

Themenschwerpunkt Pflegeberufe

Gesellschaftliche Megatrends wie demografischer Wandel, Fachkräfteengpässe und -migration sowie Digitalisierung und Akademisierung sind im Pflegebereich besonders virulent.

Welche Veränderungen ergeben sich daraus für die Fachkräftequalifizierung? Neben aktuellen Entwicklungen in den Pflegeberufen widmet sich die Ausgabe – die Ihnen hier kostenlos zum Download zur Verfügung steht – innovativen didaktischen Qualifizierungskonzepten sowie Ansätzen zur Anerkennung von Kompetenzen, die der Fachkräftemobilität in diesem Berufsfeld zuträglich sein können.

Auch interessant:

Gunther Spillner

© BIBB

Leiter AB 2.2 Kaufmännische Berufe, Berufe der Medienwirtschaft und Logistik

Claudia Böcker

© BIBB

Claudia Böcker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leitung der Geschäftsstelle der Fachkommission nach dem Pflegeberufegesetz, welche als Stabsstelle in der Ordnungsabteilung eingegliedert ist. Ihre Themenschwerpunkte sind zum Einen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Tätigkeits- und Kompetenzprofile in den Gesundheitshandwerken und daraus resultierende Konsequenzen für die Berufsbildung und zum Anderen die Fort- und Weiterentwicklung des Pflegeberufs.

Claudia Ball

Claudia Ball hat ihren akademischen Hintergrund in Psychologie und Erziehungswissenschaft und besitzt einen Bachelor-Abschluss in Lehr-, Lern- und Trainingspsychologie und Erziehungswissenschaft sowie einen Master-Abschluss in Bildungsmanagement der Universität Erfurt (DE). Sie begann ihre Karriere in der europäischen Aus- und Weiterbildung 2001 als europäische Freiwillige und kurz darauf als Programmkoordinatorin für europäische Bildungsprojekte bei der European Federation for Intercultural Learning in Brüssel.

Seit 2009 arbeitet Claudia Ball bei der DEKRA Akademie GmbH (DE) als Projektleiterin und Forscherin für europäische Bildungsprojekte und später als Research Managerin. In diesen Positionen leitete sie eine Reihe von europäischen Projekten und setzt derzeit mit ihrem Team mehr als 10 nationale und europäische Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der beruflichen Bildung um. Das sind unter anderem die von DEKRA koordinierten Projekte HCEU (www.project-hceu.eu), EUcareNET (www.eucarenet.eu), FutureDRV (www.project-futuredrv.eu) und LaSiDig (www.projekt-lasidig.info). Alle diese Projekte befassen sich mit der beruflichen Bildung in Deutschland und Europa und wie die Umsetzung von arbeitsbezogenem Lernen und Training in Politik und Praxis weiter verbessert werden kann. Claudia Ball hat ihren Branchenfokus auf Transport / Logistik, beschäftigt sich jedoch im Zusammenhang mit europäischen Transparenzinstrumenten und Instructional Design Fragen auch mit anderen Branchen wie z.B. der Pflege.

Darüber hinaus trägt sie regelmäßig als Referentin auf Konferenzen bei und hat die europäischen Institutionen während ihrer gesamten Laufbahn zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit Bildungsfragen in Europa beraten. Derzeit ist sie als Länderexpertin für Deutschland an der Umsetzung der Aktualisierung des europäischen Inventars zur Validierung non-formalen und informellen Lernens im Jahr 2018 beteiligt. Darüber hinaus ist sie als Lehrbeauftragte an der Technischen Universität Dresden zu Themen der beruflichen Bildung tätig.

Prof. Dr. Barbara Knigge-Demal

Meine berufliche Laufbahn begann am Allgemeinen Krankenhaus in Celle, wo ich als Kinderkrankenschwester und stellvertretende Stationsleiterin fünf Jahre bis einschließlich 1973 arbeitete. Danach schloss sich eine Ausbildung als Erzieherin an.

Meine wissenschaftliche Qualifizierung habe ich mit einem Studium der Sozialarbeit in Frankfurt am Main begonnen, dem sich ein Studium der Psychologie an der TU Darmstadt anschloss. Von 1996 bis 1998 erfolgte ein Promotionsstudium, welches ich 1998 an der Universität Osnabrück im Fachbereich Kultur- und Erziehungswissenschaften abschlossen habe.

An die FH Bielefeld kam ich 1996 als Vertretungsprofessorin. 1999 wurde ich zur Professorin für das Lehrgebiet "Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt Pflegedidaktik" berufen. Neben der Mitwirkung an dem Aufbau von pflegebezogenen Studiengängen und der Lehre, galt mein besonderes Interesse der anwendungsorientierten Forschung.

Seit dem 1. März 2013 bin ich aus dem regulären Dienst als Professorin ausgeschieden, hatte jedoch noch eine Forschungsprofessur bis Februar 2014 an der FH Bielefeld inne.

Von 2012 bis 2015 war ich als Beauftragte der Hochschule Lausitz mit dem Aufbau gesundheitsbezogener Studiengänge an der BTU Cottbus – Senftenberg betraut.

An der praxisHochschule Rheine habe im Zeitraum von 2015 bis 2017 an der Weiterentwicklung eines primärqualifizierenden Pflegestudiengangs mitgewirkt.

Meine Berufung als Hochschulrätin an der FH Bielefeld endet nach fünf Jahren im Juni dieses Jahres.

Prof. Dr. Christa Büker

© Privat

Ausbildung in der Krankenpflege; Studium Pflegemanagement und Public Health; Promotion an der Universität Bielefeld; 2010-2015 Professorin für Pflegewissenschaft an der Hochschule München, seit 2015 an der Fachhochschule Bielefeld; jeweils Leitung dualer
Bachelor-Pflegestudiengänge. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Ambulante Pflege, Pflegende Angehörige, Edukative Aktivitäten in der Pflege, Bewältigungsforschung.

Prof. Dr. phil. Änne-Dörte Latteck

© FH Bielefeld

Prof. Dr. phil. Änne-Dörte Latteck, geb.: 17. April 1970

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